Fieber

Grundsätzlich ist Fieber nichts Schlechtes. Fieber ist eine (Begleit-)Reaktion des Körpers auf eine Entzündung, in den meisten Fällen durch Viren oder Bakterien ausgelöst. Fieber ist im Kindesalter häufig und meistens kein Grund zur Besorgnis. Häufig sind Kinder, wenn sie Fieber haben, raunzig, können nicht gut schlafen oder haben Schmerzen. Diese Begleitsymptomatik, und nicht unbedingt die Höhe des Fiebers selbst, sind dann auch der Grund das Fieber medikamentös zu senken. Was bei Fieber beobachtet werden sollte, ist der Allgemeinzustand des Kindes, insbesondere nach Fiebersenkung, und ob Petechien (nicht wegdrückbarer Ausschlag) auftreten – in solchen Fällen sollte das Kind sofort von einem Arzt angeschaut werden. Insbesondere bei kleineren Kindern (ca. bis zum 3. Geburtstag) sollte bei Fieber ohne sonstige Symptome wie Husten, Schnupfen, Erbrechen oder Durchfall nach spätestens einem Tag der Harn kontrolliert werden (Harnsackerl gibt es in der Apotheke). Bei unauffälligem Harn und gutem Allgemeinzustand kann mit der weiteren Abklärung noch ein paar Tage mit Ruhe und symptomatischer Therapie zugewartet werden, da bei Kindern der Großteil der Infekte Viren als Ursache haben mit denen der Körper selbst fertig wird.

Wadenwickel zur richtigen Zeit können bei Fieber auch helfen.

Weitere Tipps findet ihr im Fever App.
Zum Einsteigen müsst ihr den Code 0285 benutzen.

Gastroenteritis

Der klassische „Speibdurchfall“ oder „Bauchdiesel“. Auch dieser wird in unseren Breiten in den meisten Fällen durch Viren verursacht und wird von alleine wieder gut. Häufig, aber bei Weitem nicht immer, beginnt das Kind mit Erbrechen, dann kommt Durchfall hinzu. In der gleichen Reihenfolge hören die Symptome meistens wieder auf. Die Gefahr einer Gastroenteritis liegt, vor allem im Kindesalter, in einem Flüssigkeitsmangel. Je kleiner das Kind ist, desto weniger Flüssigkeitsreserven hat es. Deshalb gilt es auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr zu achten, dabei sind aber ein paar Empfehlungen zu beachten.

  • Bevor mit der Flüssigkeitsgabe begonnen wird sollte das spontane Erbrechen aufhören, erst dann hat man die Chance, dass die Flüssigkeit auch behalten wird.
  • Zu Beginn langsam kühle Flüssigkeit, die das Kind mag, zu trinken geben. In Studien hat sich Apfelsaft mit Leitungswasser im Verhältnis 1:1 als sehr günstig erwiesen. Langsam heißt, zu Beginn ein Teelöffel Flüssigkeit, auf die Uhr schauen und eine Minute warten und erst dann den nächsten Teelöffel. Erst wenn dies für 15-30min behalten wird, kann man die einzelnen Portionen langsam steigern. Das ist zwar mühsam, kann aber vielleicht eine stationäre Aufnahme mit Infusionstherapie verhindern.
  • Hinweise auf Austrocknung können sein:
    • Schlechter Allgemeinzustand (schläfrig, schwer zu wecken, wird nicht mehr ganz munter, kennt sich nicht aus)
    • Wenig bis keine Harnproduktion
    • Trockene Schleimhäute (Mund)
    • Stehende Hautfalten: wenn man eine Falte in der Haut macht, bleibt diese für einige Sekunden bestehen bevor sie wieder verstreicht.

Bei Austrocknung ist oft eine stationäre Infusionstherapie im Krankenhaus nötig.

Durchfälle können noch länger, auch über Wochen, bestehen bleiben. Meistens sind sie dann nicht mehr so häufig und nicht mehr ganz so flüssig wie in der akuten Krankheitsphase. Bei gutem Allgemeinzustand und fehlendem Erbrechen kann die verlorene Flüssigkeit des Kindes leicht durch Trinken ersetzt werden, was sich durch leicht vermehrten Durst und ausreichender Harnproduktion zeigt. Eine Therapie ist dann nicht nötig.

Manchmal können durch eine Gastroenteritis die Lymphknoten (=Abwehrstationen) im Bauch anschwellen, was zu längeren immer wiederkehrenden Bauchschmerzen führen kann.

Bettnässen

Ab dem 5. Geburtstag sollte das Kind in den meisten Nächten trocken sein (maximal 2 Nächte/Monat nass). Bis zu 10% der 7- Jährigen schaffen das noch nicht. Leider wird aus Scham viel zu wenig darüber gesprochen, auch nicht mit dem Kinderarzt. Meistens liegt ein körperliches Problem vor, welches sich gut behandeln lässt, dazu braucht es eine gute Diagnose. Bitte nehmt zur Erstvorstellung ein ausgefülltes Miktionsprotokoll und einen ausgefüllten Fragenbogen mit.

Varizellen

Varicellen, Schafblattern und Windpocken sind verschiedene Worte für eine sehr ansteckende Erkrankung, ausgelöst durch Varicella-Zoster Viren. Varizellen sind eine Erkrankung, welche durch Impfung verhindert werden kann. Auch wir empfehlen diese Impfung um erstens den Kindern (und Eltern) 7-14 Tage in „Heimquarantäne“ und oft auch Schmerzen und Juckreiz zu ersparen. Außerdem gibt es auch bei Varizellen Komplikationen wie Kleinhirnentzündungen oder lokale bakterielle Infektionen. Weiters weiß man, dass eine Varizellenerkrankung das Immunsystem für Monate schwächt. Außerdem sollte jedes Mädchen beim Eintritt in die Pubertät einen Schutz gegen Varizellen haben, da diese, sollte sich die Mutter in der Schwangerschaft anstecken, das ungeborene Kind gefährden und bleibende (Hirn-)Schäden hinterlassen kann.

Varizellen sind sehr ansteckend. Ca. 80% der im gleichen Haushalt lebenden Personen, die dagegen keinen Schutz haben, erkranken ebenfalls daran. Die Inkubationszeit beträgt 10-21 Tage.

Anfänglich kann, muss aber nicht, Fieber auftreten. Der Allgemeinzustand ist meistens nur wenig beeinträchtigt. Die einzelnen Varizellenläsionen sind am gesamten Körper (inkl. behaarter Kopfhaut und teilweise auch der Schleimhäute) wahllos verteilt. Die anfänglichen Flecken, werden rasch zu Bläschen, welche dann platzen und verkrusten. Die verschiedenen Stadien treten zeitgleich auf. Ansteckend sind die Kinder bereits 2 Tage vor den ersten Symptomen und solange es noch Bläschen gibt (ca. 7-14d nach Beginn).

Varizellen behandelt man mit einer austrocknenden Lösung (z.B. Cutimix®, Tannosynt®), den begleitenden Juckreiz mit einem Antihistaminikum (Aerius®, Zyrtec®).

Schafblattern bekommt man nur einmalig, eine erneute Ansteckung mit Varicella zoster führt zur Gürtelrose.

Erkältung und Husten

Der wohl häufigste Infekt im Kindesalter. 10-12 dieser Infekte pro Jahr sind bei Kindern Durchschnitt und somit keine Seltenheit. Bei Erstgeborenen kommt die erste „Infekthäufung“ meistens im Kindergartenalter, bei jüngeren Geschwistern oft schon früher. Viele verschiedene Viren können „normale“ Erkältungssymptome hervorrufen. Kausale Therapie gibt es praktisch keine. Die möglichen Symptome umfassen Fieber, Halsschmerzen, verstopfte Nase, Husten, rinnende Nase, Niesen, Gliederschmerzen.

Wir empfehlen folgende symptomatische Therapien:

  • Je kleiner die Kinder sind, desto mehr sind sie auf die Nasenatmung angewiesen. Deshalb sollte man, so gut wie möglich, auf eine freie Nase achten, insbesondere vor dem Trinken und vor dem Schlafen. Dies gelingt sehr gut mit 3%igen Kochsalz-Nasentropfen aus der Apotheke und bei Kindern, die sich noch nicht schnäuzen können, mit einem guten Nasensauger. (Hier haben wir mit den günstigeren „Ballonmodellen“ weniger gute Erfahrungen und empfehlen entweder den Nasenstaubsauger oder einen, bei dem man mit dem Mund ansaugt. Manche Eltern kommen auch mit elektrischen Nasensaugern gut zurecht).
  • Fiebertherapie mit Ibuprofen oder Paracetamol bei Bedarf (siehe Abschnitt Fieber).
  • Wadelwickel
  • Allgemeine Maßnahmen wie Oberkörper hochlagern, ausreichend Luftfeuchtigkeit (Wäscheständer im Zimmer) und ausreichend trinken können etwas unterstützen.
  • Zu klassischen Hausmitteln wie Lärchenpech, Kräutertees oder ähnlichem gibt es wenig bis keine Studien

Hustensäfte zeigen in Studien nur mäßig Wirkung, am ehesten hilft Pelargonium das z.B. in Kaloba® oder Umckaloabo® enthalten ist. Auch Honig (erst ab dem ersten Geburtstag!) soll bei Husten helfen.

Husten

Husten ist ein Symptom und keine eigenständige Krankheit. Die Funktion des Hustens besteht darin, die Atemwege von Substanzen zu reinigen, die diese angreifen, verlegen oder verengen könnten.

Der mit Abstand häufigste Grund für Husten im Kindesalter sind virale respiratorische Infekte („Verkühlungen“). 10-12 solcher Infekte im Jahr sind im Kleinkindesalter häufig und kein Grund zur Besorgnis.

Warnsymptome bei Husten sind Fieber (länger als 3 Tage) oder Atemnot. Diese äußert sich durch beschleunigte Atmung, vermehrter Bauchatmung oder Einziehungen (dabei kommen die Rippen beim Atmen mehr heraus) – dann sollte das Kind angeschaut werden, wobei auch die Sauerstoffsättigung gemessen wird.

Nach einem respiratorischen Infekt kann der Husten noch länger andauern. Studien haben ergeben, dass 20% der Kinder 6 Wochen nach einem Infekt noch husten.

Hustet ein Kind länger als 8 Wochen durchgehend und gibt es keine Hinweise darauf, dass es mehrere respiratorische Infekte innerhalb kurzer Zeit (dazwischen immer wieder ein paar Tage ohne Husten, zu Beginn des neuen Hustens eine rinnende Nase oder evtl. auch Fieber) hat, sollte das Kind angeschaut werden.

Sonnenschutz

Sonnenschutz ist gerade bei Kindern besonders wichtig, denn bis zum 18. Lebensjahr wird die Haut 80% der Lebensdosis an UV-Strahlung ausgesetzt. Den besten Schutz im Freien bietet UV-dichte Kleidung, diese sollte im Idealfall auch Nacken und Ohren bedecken und das Gesicht beschatten. Ist das Bedecken nicht möglich oder praktikabel schützt man die Haut mit Sonnencreme. Der Schutzfaktor gibt an, um welchen Faktor sich die Zeit verlängert in der man in der Sonne sein kann ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Wie schnell man ohne Sonnenschutz einen Sonnenbrand bekommt hängt einerseits von der Sonnenintensität (Tageszeit, Bewölkung, Höhe, Reflexionen wie Schnee) und andererseits vom Hauttyp ab. Im Internet gibt es dazu Berechnungstabellen. Kann man ohne Sonnenschutz 12min draußen bleiben, werden es mit Sonnenschutzfaktor 30 360min – also 6 Stunden. Allerdings nur, wenn man die für die Berechnung herangezogenen 2g/cm2 anwendet, was in der Praxis niemand tut. Üblicherweise werden 0,5-1g/cm2 aufgetragen, dadurch halbiert bis viertelt sich dann auch der Sonnenschutz. Der Schutzfaktor gibt nur die Filterwirkung von der sonnenbrandauslösenden und hautkrebsbegünstigenden UVB Strahlung an. Die Filterwirkung für die vorzeitige Hautalterung und Sonnenallergie auslösende UVA Strahlung findet man meistens auf den Packungen nicht. Es gibt allerdings ein UVA-Symbol auf Sonnencremen, welche einen „ordentlichen“ UVA Schutz (mindestens 1/3 des Schutzes von UVB) haben.

Es sollte immer eine „altersentsprechende“ Sonnencreme verwendet werden. Somit hat man nicht nur das empfohlene Verhältnis aus physikalischen und chemischen Filtern, sondern auch die richtige Galenik. Zum Beispiel muss bei einem Baby im Kinderwagen die Sonnencreme nicht so gut haften wie bei einem Kleinkind im Sandkasten oder Wasser.

Ernährung

Bezüglich Ernährung gibt es zu viele Informationen, um das Thema hier auch nur annähernd vollständig besprechen zu können. Sehr gute, vielfältige und wissenschaftlich fundierte Information zu diesem Thema findest du auf www.richtigessenvonanfangan.at .

Unsere Zusammenfassung in ein paar Worten:

Beikosteinführung:

Im fünften oder sechsten Monat (d.h. wenn das Kind vier oder fünf Monate alt ist) beginnt ihr mit der Beikost. Idealerweise wird währenddessen weitergestillt. Zeichen dafür, dass das Kind reif für die Beikosteinführung ist, sind:

  • Wenn es den Kopf gut halten kann, also zum Beispiel in der Wippe gut sitzt
  • Wenn es beim Essen der restlichen Familie den Bissen nachschaut und auch den Mund aufmacht
  • Wenn es das Essen nicht mehr ausspuckt

Begonnen wird mit fein pürierten Lebensmitteln, entweder gekaufte fertige Gläschen oder selbst Gekochtem. Beim selbst gekochten Brei ist es wichtig ganz auf Salz und Zucker zu verzichten. Generell sollte in den ersten 1000 Tagen (Schwangerschaft + Zeit bis zum 2. Geburtstag) eine salz- und zuckerarme Ernährung erfolgen, da in diesem Alter sehr viele der Geschmackspräferenzen geprägt werden und die Kinder sich dann das restliche Leben lang leichter tun, sich salz- und zuckerarm (= gesünder) zu ernähren.

Auch Abwechslung von Anfang an ist wichtig. Das heißt, jeden Tag ein anderes Gemüse, da die Kinder dann weniger leicht heikel werden. Auf eine Allergieentwicklung hat die frühe Abwechslung keinen negativen Einfluss.

Ab der Beikosteinführung sollte dem Kind auch Wasser zum Trinken angeboten werden, damit es, falls es Durst hat, etwas trinken kann. Ihr solltet euch allerdings nicht wundern oder Sorgen machen, wenn das Kind nur wenig trinkt. Die Kinder bekommen sowohl durch die Milchmahlzeiten als auch durch die Breie viel Flüssigkeit. Eine gute Kontrolle ist eine regelmäßig nasse Windel.

Die Menge der Beikost wird in der nächsten Zeit langsam gesteigert, zuerst die Menge pro Beikostmahlzeit, dann werden immer mehr Milchmahlzeiten durch Beikostmahlzeiten ersetzt. Wie schnell das geht, ist von Kind zu Kind recht unterschiedlich, deshalb ist es auch hier wichtig auf das Kind zu achten. Kinder können relativ früh vom Familientisch mitessen (evtl. püriert), wenn salz- und zuckerarm gekocht wird (die „Großen“ können ja bei Bedarf am Teller nachwürzen).

Weitere Empfehlung:

Bis zum ersten Geburtstag sollten die Kinder keinen Honig bekommen.

Ab dem ersten Geburtstag dürfen sie fast alles essen (weiterhin salz- und zuckerarm). Nicht erlaubt sind bis zum dritten Geburtstag runde und harte Sachen wie ganze Nüsse oder Zuckerl wegen der Gefahr sich zu verschlucken. Auch rohes Fleisch (inkl. mancher Wurstsorten wie Salami) und roher Fisch sollte bis zum 3. Geburtstag nicht gegeben werden.

Rohmilch und Rohmilchprodukte sind im gesamten Kindesalter nicht empfohlen.

Gegen den Durst sollten die Kinder von Anfang an an Wasser gewöhnt werden. Da sowohl der Stoffwechsel als auch die Zähne zwischendurch eine Pause brauchen, in der kein Zucker die Kariesbakterien „füttert“. Wenn größere Kinder immer wieder nach Saft verlangen, ist es oft am einfachsten keinen Saft mehr einzukaufen oder keinen selber zu machen. Denn wenn kein Saft mehr zu Hause ist, ist erstens die Verlockung nicht mehr so groß und zweitens trinken dann alle in der Familie Wasser, was auch eine gute Vorbildwirkung ist.

Bei heiklen Kindern empfehlen wir:

  • „Hunger ist der beste Koch“. Das heißt, wenig bis gar nichts zwischendurch, damit zu den Hauptmahlzeiten der Hunger auseichend groß ist. Denn nur beim Essen mit Hunger macht das Essen auch ein positives Gefühl.
  • So gut es geht soll man die Kinder vom Kosten überzeugen, auch wenn es manchmal schwierig ist. Untersuchungen haben gezeigt, dass Kinder bis zu 18x brauchen, bis ihnen ein neuer Geschmack zusagt. Das heißt, auch wenn zum Beispiel die Erbsen die letzten zehn Mal nicht geschmeckt haben, trotzdem wieder probieren lassen.
  • Wenn die Kinder das Essen am Familientisch verweigern, keinen Ersatz kochen. Denn die Kinder lernen schnell wie sie zu ihrem Lieblingsessen kommen. Somit wird also die Erziehung zur Geschmacksvielfallt negativ beeinflusst. Es macht auch nichts, wenn die Kinder eine Mahlzeit teilweise oder ganz auslassen. Dann haben sie bei der nächsten Hauptmahlzeit einen größeren Hunger und die Wahrscheinlichkeit, dass sie dann auch neue Dinge kosten oder essen wird größer. Auch kleinere, „schmälere“ Kinder haben für viele Tage Reserven.

Keine Ablenkungen wie Spiele, Fernsehen, Handy oder Lesen während des Essens (gilt auch für Erwachsene). Essenszeiten sind Familienzeiten.

Urtikaria

Der Nesselausschlag ist etwas Häufiges im Kindesalter. Nesselausschlag, auch Urtikaria genannt, ist ein Ausschlag, der, wie der Name schon andeutet, so aussieht als ob man sich „gebrennesselt“ hat. Meistens sind kleine oder größere Erhebungen von einem roten Hof umgeben. Typischerweise kommen und gehen Urtikaria und wechseln dabei die Körperstellen. Wärme begünstigt das Auftreten, bei Kälte treten sie weniger auf. Häufig juckt Nesselausschlag.

Im Gegensatz zu Erwachsenen, bei denen es häufig einer Abklärung bedarf, ist der Ausschlag im Kindesalter praktisch immer harmlos. Häufig ist er im Kindesalter ein sogenannter parainfektiöser Ausschlag: Dabei wird das Immunsystem durch Keime stimuliert und als Zeichen der „Überaktivierung“ (= vermehrte Histaminausschüttung) kommt der Ausschlag, oft am Ende oder nach einem Infekt. Manchmal ist das Immunsystem so erfolgreich in der Bekämpfung der Keime, dass man den „Angriff“ gar nicht bemerkt, sondern nur deren Folge, den Ausschlag.

Urtikaria können gut mit einem Antihistaminikum (zB Aerius®, Zyrtec®, Xyzal®, Desloratadin etc; Fenistil ist auf Grund der Nebenwirkungen nicht mehr empfohlen) behandelt werden. Die Dauer der Urtikaria ist unterschiedlich, wenige Tag bis mehrere Wochen. Wenn Urtikaria länger als 6 Wochen immer wieder kommen, sollte eine Abklärung erfolgen um eine andere Ursache auszuschließen.

Impfen

Wir sind Impfbefürworter weil wir von der modernen Wissenschaft überzeugt sind und diese keinen Zweifel am Nutzen der Impfungen zulässt. Auch unsere Erfahrung zeigt uns, das Impfungen praktisch immer gut vertragen werden (mit vorübergehenden Nebenwirkungen ist zu rechnen) und Krankheiten, die durch Impfungen verhindert werden können, (folgen)schwere Verläufe nehmen können.

Darüber, wann der richtige Zeitpunkt für Impfungen ist, haben sich viele Experten den Kopf zerbrochen und aus den vorhandenen Informationen den österreichischen Impfplan erstellt. Somit wird sichergestellt, dass einerseits nicht zu früh geimpft wird, damit das Immunsystem nicht überfordert wird, andererseits die Kinder aber so früh wie möglich geschützt werden.

Impfungen zählen zu den wirksamsten und bedeutendsten Vorsorgemaßnahmen in der Medizin. Es werden nicht nur jährlich Millionen Leben durch Impfungen gerettet, sondern auch durch ihre vorbeugende Immunisierung gegen gefährliche Infektionskrankheiten vor Schmerzen und bleibenden Schäden geschützt.

Zudem hemmen Impfungen die Ausbreitung von Krankheiten und verhindern das Auftreten von Epidemien. So konnten etwa die Pocken durch internationale Impfprogramme weltweit ausgerottet werden und schwere Infektionskrankheiten wie Kinderlähmung, Diphtherie und Tetanus sind seit der Einführung der Schutzimpfungen in der westlichen Welt nahezu verschwunden.

https://www.paediatrie.at/phocadownload/broschure%20impfen_print_neu.pdf

Viele Eltern oder Betreungspersonen haben noch Fragen oder Bedenken zum Thema Impfen. Wir nehmen uns gerne für ein Gespräch darüber Zeit.

Unter folgendem Link findet ihr die allgemeine Einverständniserklärung für Schutzimpfungen zum Zuhause ausfüllen:
Einverständniserklärungen für Schutzimpfungen (sozialministerium.at)

Allergien

Bei Allergien reagiert der Körper auf an sich harmlose Stoffe (so genannte Antigene) so, als ob sie gefährlich wären und aktiviert das Immunsystem. Eine gewisse Neigung zu Allergien kann auch vererbt werden. In der Behandlung gibt es verschiedene Ansätze. Man kann einerseits die Kommunikation unter den Abwehrzellen stören, zB.: durch Antihistaminika (symptomatische Therapie). Andererseits kann man dem Immunsystem immer wieder kleine Mengen des Antigens geben damit es lernt das Antigen besser zu akzeptieren und es dadurch nicht mehr so stark reagiert (kausale Therapie).

Grippe

Die echte Grippe oder auch Influenza ist ein Virusinfekt der oft mit hohem und langem Fieber und im späteren Verlauf auch mit Husten, Schnupfen und Halsschmerzen einhergeht. Die Influenza ist heftiger und gefährlicher als ein „grippaler Infekt“ und sollte daher nicht damit verwechselt werden. Jedes Jahr sterben in Österreich Menschen an der Grippe, darunter auch Kinder ohne Vorerkrankungen. Die jährliche Grippeschutzimpfung hilft in dem sie die Wahrscheinlichkeit zu erkranken herabsetzt. Sollte man sich trotz der Impfung mit der Influenza anstecken, was möglich ist, ist der Verlauf in der Regel leichter und Komplikationen viel seltener.

Corona/Covid-19/SARS Cov-2

Coronaviren allgemein führen oft zu respiratorischen Infekten. Das spezielle Covid-19-Virus (eines von mehreren Coronaviren) kann, vor allem, aber nicht nur, bei Älteren und vorerkrankten Personen eine starke Lungenentzündung auslösen, welche auch tödlich verlaufen kann.

Auch wenn Kinder generell weniger oft und weniger stark betroffen sind, halten wir Maßnahmen wie Maskengebot, Verhaltensregeln und Lockdown für sinnvoll. Damit werden nicht nur die Leben vieler Angehöriger der Risikogruppen gerettet, auch das Gesundheitssystem wird so vor dem Kollaps bewahrt und ist auch weiterhin bereit, bei anderen Erkrankungen und Verletzungen zu helfen und Leben zu retten.